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Vom 15.7. bis zum 31.8.2017 waren interessierte Autoren aufgerufen, von ihrem Start in die Ahnenforschung zu berichten.
Welche Ereignisse, Begegnungen oder Dokumente waren Schlüsselmomente für den Beginn der Suche nach den eigenen Vorfahren?
Insgesamt beteiligten sich 10 Genealogie-Blogger an der Blogparade.
Vielen Dank an alle Teilnehmer!
Alle Beiträge sind über kurz oder lang sehr vielfältig, sehr erkenntnisreich und unterhaltsam.
Dabei berichten die Autoren nicht nur von den Schlüsselmomenten, sondern auch von den ersten Schritten ins Abenteuer Ahnenforschung.
Im Folgenden habe ich versucht, das Wesentliche aus allen Beiträgen zu Blogparade für dich herauszufiltern.
Wie so häufig in der Geschichte ist es nicht ein Moment, eine Sache oder eine Person, die allein verantwortlich für den Beginn von etwas Neuem sind.
Die Suche nach DEM Schlüsselmoment hat die Autoren der Blogparade scheinbar echt ins Grübeln gebracht.
Für viele scheint es mehrere Schlüsselmomente der eigenen Forschung gegeben zu haben. Von Einzelnen wurden bestimmte Ereignisse als Initialzündung herausgestellt.
Mir stellte sich beim nochmaligen Lesen der Texte nun die Frage:
Was sind Schlüsselmomente eigentlich?
Und was ist eine Initialzündung?
An dieser Stelle erinnere ich an meinen Geschichtsunterricht in der Schule. Unser Geschichtslehrer erklärte uns damals anhand verschiedener Kriegsereignisse den Unterschied zwischen „Grund“ und „Anlass“.
Gründe, beispielsweise für den Ausbruch des Ersten Weltkrieges, gab es viele. Aber am Ende gab es nur einen Anlass. Der Tropfen, der das sprichwörtliche Fass zu überlaufen brachte: Das Attentat von Sarajevo.
Bitte verzeihe mir meinen küchentisch-philosophischen Ausflug. Dennoch scheint mir der Unterschied wichtig zu sein.
Häufig können wohl viele Schlüsselmomente (Gründe) für den Start in die Ahnenforschung genannt werden.
Aber in den meisten Fällen, scheint es nur ein Anlass – eine Initialzündung – gewesen zu sein, die den Startschuss für die aktive Erforschung der eigenen Familiengeschichte gab.
Der Beginn einer unstillbaren Neugier in der Suche nach dem Leben der Vorfahren.
Emails von anderen Ahnenforschern, ein mysteriöser Anruf, Bücher, Presseartikel oder andere Veröffentlichungen waren Auslöser. Ebenso sind es Geschichten und Dokumente der Großmutter, die das Interesse an der Vergangenheit weckten.
Und sie ließen kein Ruhe mehr.
Am Ende scheint es häufig ein Anstoß von Außen gewesen zu sein, der „den Stein ins Rollen“ brachte.
Für die erfolgreiche Erforschung der eigenen Familiengeschichte ist das alleinige Interesse an den Vorfahren aber nicht ausreichend. Auch die Lust am Rätseln und Suchen muss vorhanden sein.
Angefangen mit den ersten „tapsigen“ Versuchen bis hin zu systematischen Suche findet sich alles in den Beiträgen zur Blogparade geschildert.
Rückblickend hätten sich Viele wohl etwas mehr Starthilfe bei den ersten „Gehversuchen“ in der Ahnenforschung gewünscht. Denn nicht jeder von uns besitzt von Beginn an die notwendigen Fähigkeiten im Recherchieren und Dokumentieren. Wie Michael Johne in seinem Beitrag „Schlüsselmomente in meiner Ahnenforschung“ treffend erzählt, können Kontakte zu erfahrenen Forscher dabei sehr hilfreich sein.
Diese Aussage von Biggi aus Melusines Welt hat mich irgendwie beeindruckt.
Auch Barbara Schmidt kommt in ihrem „Wie ging es eigentlich los?“-Beitrag zu ähnlichen Schlussfolgerungen.
[…] ich habe viel über meine Familie gelernt und damit auch über mich. Über die Eigenheiten, die so von Generation zu Generation weiter gegeben wurden.
Die Zitate zeigen, dass die Ahnenforschung weit mehr sein kann, als nur die endlose Sammlung von Namen und Daten.
Viele von uns verbinden Geschichte mit dem trocken Schulunterricht und dem Auswendiglernen von Zahlen und Fakten.
Aber Ahnenforschung macht Geschichte lebendig.
Yvonnes Hausherr schreibt in ihrem Beitrag, dass sie durch die Erforschung der Vorfahren einen persönlichen Zugang zur Weltgeschichte bekommen habe.
Eine beeindruckende Erkenntnis.
Familienforschung ist kein verstaubtes Zurückblicken auf Vergangenes, sondern ein richtiges Abenteuer, das mich mit vielen tollen Menschen zusammen gebracht hat
So schreibt Jörg-Michael Raida in seinem Beitrag.
Bei der Suche nach den Namen und Daten deiner Vorfahren empfiehlt es sich den Kontakt zu anderen Forschern zu suchen. Erfahrene Genealogen können dir häufig Hinweise zu weiteren Quellen geben. Im besten Fall gibt es Überschneidungen in den Forschungsbereichen, d. h. gleiche Orte und Familien. Das kann dir natürlich einen extremen Schub in der Erforschung deiner Familie bringen.
So kann es auch passieren, dass du in anderen Teile der Erde auf einmal noch lebende Verwandte entdeckst, die dir bis dahin unbekannt waren.
Nun hast du vielleicht nicht unbedingt das Interesse, den 3. Cousin des Vaters in Australien kennen zu lernen, wie Barbara Schmidt. Auf jeden Fall eröffnet dir die Ahnenforschung die Möglichkeit, dir bis dahin vielleicht fremde Menschen und Länder besser kennen zu lernen.
Warum beispielsweise nicht mal auf den Spuren der Vorfahren ins heutige Polen reisen?
Solltest du dies tatsächlich planen, dann empfehle ich dir Aleksandra Mankas Blog. Neben dem Beitrag zur ihrem Schlüsselmoment der Ahnenforschung findest du dort vor allem wertvolle Tipps und Hinweise für die Suche im heutigen Polen.
Alle Beiträge zur Blogparade enthalten wertvolle Hinweise für den Beginn und die Fortsetzung genealogischer Forschungen.
Nicht immer ist es einfach, wie alle erfahrenen Forscher wissen. So manch‘ „Toter Punkt“ in der Suche will überwunden werden.
Aber jeder hat einmal angefangen und lernt eigentlich nie aus.
Viele unterschiedliche Wege können zur Ahnenforschung führen. Und das muss nicht erst im höheren Alter geschehen.
Je früher du anfängst, um so mehr Zeit bleibt dir, die Vergangenheit deiner Vorfahren zu ergründen. Um so größer ist die Chance, Familiengeschichten aus erster Hand zu erfahren. Von denen, die sie selbst miterlebten.
Aber, Achtung!
Eine Warnung von Cordula Eberle sei dir zum Schluss noch mitgegeben:
Es ist ein Hobby mit Suchtcharakter, das eigentlich niemals endet.
Falls du dich jetzt fragst, ob du auch schon vom Fieber der Ahnenforschung erfasst bist.
Hier kannst du testen, ob du schon zum Kreis der süchtigen Sucher gehörst:
Du bist stark gefährdet oder bereits infiziert, wenn:
Wenn du den genannten Punkten zustimmen kannst, ist es bereits zu spät.
Dein Leben, wie du es bisher kennst, ist vorbei.
Dein Leben als Ahnenforscher hat begonnen.
Herzlich Glückwunsch!
Ich empfehle Dir dringend Hilfe zu suchen.
Viel Erfolg bei deinen bevorstehenden Forschungen
wünscht Dein persönlicher Archivbegleiter
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Hans Schmidt
Anja
Was denkst du?