Diese Woche hatte ich im Archiv eine interessante Erfahrung: Ein Nutzer war unsicher im Umgang mit den vorhandenen Mikrofilmgeräten und wusste nicht, wie er den Film korrekt einlegen und das Bild vergrößern konnte. Ich konnte helfen und erklären, wie das Gerät funktioniert, und es hat mich gefreut, mein Wissen weiterzugeben. Dabei kam mir die Idee zu diesem Blog-Beitrag. Auch ich kenne nicht jedes Gerät zum Lesen von Mikrofilmen auswendig und lerne bei jeder Nutzung und durch den Austausch mit den Archivmitarbeitern dazu. Daher möchte ich hier eine Anleitung geben, die dir den Einstieg erleichtert. Mikrofilmlesegeräte sind unverzichtbare Werkzeuge für Historiker, Familienforscher und andere Archivnutzer, die alte Akten, Dokumente oder Zeitungsarchive einsehen wollen. In diesem Blogartikel erkläre ich dir die verschiedenen Typen von Mikrofilmlesegeräten, stelle ausgewählte Modelle vor und gebe dir praktische Tipps zur effizienten Nutzung.
1. Die verschiedenen Typen von Mikrofilmlesegeräten
Es gibt eine Vielzahl von Mikrofilmlesegeräten, die sich in ihren Funktionen und ihrer Handhabung unterscheiden. Die hier vorgestellten Modelle sind nur Beispiele und repräsentieren typische analoge und digitale Geräte. Die grundlegende Funktionsweise ist jedoch bei den meisten Modellen ähnlich, sodass die hier beschriebenen Anleitungen dir bei der Nutzung unterschiedlicher Geräte helfen können.

Analoge Mikrofilmlesegeräte
Diese klassischen Modelle benötigen eine Lichtquelle und eine Vergrößerungslinse, um Mikrofilme sichtbar zu machen. Sie sind oft in Bibliotheken und Archiven zu finden und ermöglichen das manuelle Durchsehen von Mikrofilmrollen.
- Beispielmodell: Canon MS-400 Digital Microfilm Reader Printer
(siehe https://www.microfilmworld.com/canonms-400microfilmreaderprinterscanner.aspx)

Digitale Mikrofilmlesegeräte
Diese modernen Geräte bieten Scanfunktionen, mit denen Mikrofilme digitalisiert und am Computer angezeigt werden können. Sie erleichtern das Arbeiten mit historischen Dokumenten, da sie digitale Speicherung und Bearbeitung ermöglichen. Beliebte Modelle sind:
- Beispielmodell: e-ImageData ScanPro 2200/3500
(Siehe: https://e-imagedata.com/scanpro-all-in-one/)
2. Anleitung zur Nutzung von Mikrofilmlesegeräten
Achtung: Mikrofilmlesegeräte sind empfindliche und wertvolle Geräte, die sorgfältig behandelt werden sollten. Falls du unsicher bist, wie du ein Gerät bedienst oder Probleme auftreten, wende dich bitte an das Archivpersonal. Ich empfehle, besonders vorsichtig mit den Geräten umzugehen, um Schäden an wertvollen Archivalien zu vermeiden. Die unsachgemäße Handhabung kann sowohl den Mikrofilm als auch das Lesegerät beschädigen.
Anleitung für analoge Mikrofilmlesegeräte
(Hinweis: Falls du Dokumente ausdrucken möchtest, informiere dich vorab über die Druckmöglichkeiten im Archiv. Nicht alle Mikrofilmlesegeräte haben eine Druckfunktion, und in manchen Archiven ist das Drucken nur mit Zustimmung des Archivpersonals erlaubt.)
- Gerät einschalten – Stelle sicher, dass die Lichtquelle funktioniert und das Gerät ordnungsgemäß auf einer stabilen Oberfläche steht. Manchmal benötigen ältere Geräte eine kurze Aufwärmzeit.
- Mikrofilm einlegen – Öffne den Filmhalter oder Spulenbereich und setze den Film korrekt ein. Achte darauf, dass der Film richtig ausgerichtet ist, sodass der Text lesbar ist. Führe den Film durch die vorgesehenen Rollen und Spulen, um ein gleichmäßiges Abspielen zu gewährleisten. Falls das Bild später spiegelverkehrt oder verkehrt herum erscheint, kann es notwendig sein, den Film erneut einzulegen.
- Film transportieren – Nutze die Drehknöpfe oder Hebel, um den Film in die gewünschte Position zu bringen. Achte darauf, den Film nicht zu schnell zu bewegen, um Beschädigungen oder Verklemmungen zu vermeiden.
- Schärfe, Helligkeit und Kontrast einstellen – Justiere die Vergrößerungslinse vorsichtig, um eine klare und lesbare Ansicht zu erhalten. Viele analoge Geräte bieten zudem eine Möglichkeit, die Helligkeit der Lichtquelle einzustellen. Falls das Bild zu dunkel oder zu hell erscheint, passe die Beleuchtung entsprechend an, um eine optimale Lesbarkeit zu erreichen. Besonders beim Drucken ist die richtige Helligkeit entscheidend, da zu dunkle oder zu helle Ausdrucke oft unlesbar werden. Es kann nötig sein, mehrere Ausdrucke mit unterschiedlichen Helligkeitseinstellungen zu machen, um ein brauchbares Ergebnis zu erzielen. Falls du nur eine Arbeitskopie für dich benötigst, kannst du – falls im Archiv erlaubt – alternativ eine Fotoaufnahme des Bildschirms mit deinem Smartphone machen.
- Manuelle Navigation – Durch langsames und gleichmäßiges Drehen der Spulen kannst du präzise durch das Material blättern. Falls du eine Seite ausdrucken möchtest, stelle sicher, dass sie gut lesbar ist. Einige Geräte bieten eine Drucktaste oder sind mit externen Druckern verbunden, die den aktuellen Bildausschnitt auf Papier ausgeben. Falls du dir unsicher bist, wie das Drucken funktioniert, frage das Archivpersonal um Hilfe.
- Film entnehmen – Nach der Nutzung den Film vorsichtig entfernen, um ein Zerreißen oder Zerknittern zu vermeiden. Falls du dir unsicher bist, wie der Film korrekt entnommen wird, frage einen Archivmitarbeiter um Hilfe.
Anleitung für digitale Mikrofilmlesegeräte
- Gerät starten – Die meisten digitalen Mikrofilmlesegeräte müssen mit einem Computer verbunden sein. Falls das Gerät nicht reagiert, prüfe, ob es eingeschaltet ist und die Verbindungen korrekt sind.
- Mikrofilm einlegen – Öffne den Halter und lege den Mikrofilm flach ein, damit er sich ohne Widerstand bewegen lässt. Einige Geräte verfügen über eine automatische Einzugsfunktion oder zeigen in der zugehörigen Software Bilder/Videos zum richtigen Einlegen des Films.
- Software starten und Einstellungen anpassen – Öffne das zugehörige Programm (z. B. PowerScan oder ScanPro-Software). Falls das Bild nicht sofort erscheint, überprüfe die Anzeigeeinstellungen oder justiere den Bildbereich.
- Schärfe, Helligkeit und Kontrast optimieren – Nutze die Softwareeinstellungen, um das Bild klar und gut lesbar zu machen. Digitale Geräte bieten oft zusätzliche Filter zur Verbesserung von verblassten oder schwer lesbaren Texten.
- Navigation per Software – Bewege den Film mithilfe der Bildschirmsteuerung oder den Navigationstasten des Geräts. Einige Modelle bieten eine Zoom-Funktion oder automatische Erkennung von Textfeldern.
- Speichern oder Drucken – Falls du eine Seite speichern möchtest, nutze die Scan- oder Export-Funktion. Die meisten Geräte ermöglichen das Speichern als PDF oder Bilddatei. Falls du drucken möchtest, überprüfe die Druckvorschau, um sicherzustellen, dass alle relevanten Inhalte erfasst sind.
- Film entnehmen und Gerät abschalten – Entferne den Mikrofilm vorsichtig aus dem Gerät, um Kratzer oder Risse zu vermeiden. Falls du unsicher bist, frage einen Archivmitarbeiter nach Hilfe.
Fazit und weitere Tipps für den Umgang mit Mikrofilmlesegeräten
Die Arbeit mit Mikrofilmlesegeräten erfordert etwas Übung, bietet jedoch wertvolle Einblicke in historische Dokumente. Mit den richtigen Kenntnissen und Techniken kannst du effizienter arbeiten und wertvolle Informationen gewinnen. Nutze die hier genannten Tipps und Ressourcen, um das Beste aus deinem Mikrofilmlesegerät herauszuholen!
Falls du regelmäßig mit Mikrofilmen arbeitest, könnte es sich lohnen, vorab einen Termin mit dem Archivpersonal zu vereinbaren, um eine Einführung in die spezifischen Geräte zu erhalten. Jedes Archiv kann unterschiedliche Geräte und Vorschriften haben. Durch eine gute Vorbereitung kannst du deine Recherchezeit effektiver nutzen und bessere Ergebnisse erzielen.
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